20.11.2014 4. Industrielle Revolution in Fulda angekommen
Fachforum Industrie 4.0
Die allgemein mit dem Begriff Industrie 4.0 bezeichnete 4. Industrielle Revolution war Thema eines Fachforums des Engineering-High-Tech Clusters im ITZ-Fulda. Gut 30 Vertreter von heimischen Technologie- und IT-Unternehmen informierten sich aus erster Hand über die Chancen, aber auch Risiken, die die intelligente Fabrik mit vernetzten Produktionssystemen mit sich bringt.

Regionalmanager Christoph Burkard begrüßte die Teilnehmer und bezeichnete „Industrie 4.0“ als ein wichtiges Zukunftsthema der regionalen Wirtschaftsförderung. „Industrie 4.0 ergibt sich förmlich als Schnittmenge der Aktivitäten unserer beiden Technologie-cluster, des EH-Clusters und des Vereins Zeitsprung“. Clustermanager Christian Vey führte in das Thema ein und stellte die beiden Technologie-cluster vor, die gemeinsam mehr als 150 Unternehmen mit mehr als 15.000 Beschäftigten repräsentieren.
Dr. Carsten Ott, Abteilungsleiter Technologie und Zukunft, bei Hessen Trade and Invest (HTAI) stellte die Initiativen des Landes Hessens zum Thema Industrie 4.0 vor. Er betonte, dass sowohl das Land als auch der Bund dieses Thema in das Zentrum ihrer High-Tech-Strategie gestellt haben. Dadurch dass nun Menschen, Maschinen und Bauteile intelligent miteinander vernetzt werden können, änderten sich die Produktionsprozesse grundlegend. Auch in der Forschungs- und Förderlandschaft seien nun neue Fächer- und Branchenübergreifende Denkansätze notwendig. Dr. Ott sah für Fulda gute Möglichkeiten den Wirtschaftsstandort mit einer Vernetzung von Engineering- und IT-Unternehmen weiter zu sichern und voranzubringen.
Einen Einblick in die veränderten Produktionsprozesse unter Industrie 4.0 in seinem Unternehmen JUMO gab IHK-Präsident Bernhard Juchheim, der zugleich auch Vorsitzender des Vereins Engineering-High-Tech Cluster Fulda e.V. ist. Mit intelligenten Bauteilen und einer vernetzten Produktion liesen sich in der intelligenten Fabrik Produktionssteigerungen von bis zu 30 Prozent erreichen bei deutlicher Erhöhung der Flexibilität. Kurzfristige Bestellungen mit Losgrößen bis zu einem Exemplar können so termingenau geliefert werden. „Aus der Wertschöpfungskette entsteht so ein Ressourcen schonendes Wertschöpfungsnetzwerk“, sagte Juchheim. Für das Unternehmen JUMO selbst biete Industrie 4.0 eine doppelte Chance, zum einen in der Produktion selbst und zum anderen auch auf dem Markt Sensortechnik. Hier sei JUMO bei den Temperatursensoren bereits Weltmarktführer.
Der IHK-Präsident blickte aber auch über den Tellerrand seines Unternehmens hinaus und bezeichnete Industrie 4.0 als große Chance für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Voraussetzung sei jedoch, das mit dem beschleunigten Ausbau der Breitbandnetze auch die Infrastruktur für vernetzte Produktionsprozesse geschaffen werden. „Wir reden hier über Datenübertragung in Echtzeit. Schon kleineste Verzögerungen stören die Produktionsprozesse.“ Dabei sei Industrie 4.0 auch für kleinere Unternehmen im ländlichen Raum, etwa den Schreiner mit CNC-gesteuerten Maschinen von Bedeutung. „Der Breitbandausbau in der Region Fulda, insbesondere auch im ländlichen Raum ist deshalb zwingend notwendig.“ Juchheim warnte jedoch auch vor den Gefahren der Vernetzung, wenn die Entwicklung von geeigneten IT-Sicherheitsverfahren mit der Vernetzungsgeschwindigkeit nicht Schritt halte.
Erklärung Industrie 4.0:
1. Industrieelle Revolution 1770 mit Erfindung der Dampfmaschine und ersten industriellen Fertigungen
2. Industrielle Revolution ab 1870 mit Einführung der Elektrizität und Fließbandproduktion
3. Industrielle Revolution ab 1970 mit der Einführung von Computer gesteuerten Produktionen
4. Industrielle Revolution ab 2010 mit Cyber Physical Systems, der Vernetzung von Bauteilen, Maschinen und Menschen.
Bildunterschrift:
(von links) IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schunck, IHK-Präsident Bernhard Juchheim, Dr. Carsten Ott (HTAI), Petra Koch (Zeitsprung), Christian Vey (EH-Cluster) und ‚Regionalmanager Christoph Burkard
21.11.2014: Regionale Initiative für mehr Lebensqualität in FD
AAL-Veranstaltung: Regionale Initiative für mehr Lebensqualität in FD - 25. November 2014, 19 Uhr im ITZ - Fulda
Seit etwa einem Jahr beschäftigt sich das Engineering-High-Tech-Cluster Fulda e.V. als Teil des Regionalen Standortmarketings in einem interdisziplinären Arbeitskreis mit dem Themenfeld AAL (Ambient Assisted Living) und der Frage, wie mit Hilfe von Assistenzsystemen die Lebensqualität speziell im ländlichen Raum dauerhaft gesichert und weiter verbessert werden kann.
Angetreten mit der Zielsetzung insbesondere Senioren ein möglichst langes, sicheres und selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen, hat sich unser Fokus inzwischen thematisch erweitert. Dabei liegt das Hauptaugenmerk unserer Arbeit insbesondere auf der Entwicklung und Vernetzung altersunabhängiger, innovativer Dienstleistungen in den Bereichen Hausautomation+Hausnotruf, Versorgung und Mobilität sowie der Schaffung neuer Räume für soziale Interaktion.
Unser erstes Ziel, ein interdisziplinäres, regionales Netzwerk aus Unternehmen, Institutionen und Forschung rund um das Thema AAL zu etablieren, haben wir mit inzwischen über 40 regelmäßigen Teilnehmern gemeinsam mit dem kooperierenden heimischen IT-Cluster, dem Verein Zeitsprung IT-Forum Fulda e.V., bereits erreicht. Um noch mehr Aufmerksamkeit und weitere Partner für unsere Vorhaben zu gewinnen, laden wir interessierte Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Verbänden und Verwaltung herzlich ein,
am Dienstag, 25. November 2014
um 19 Uhr im ITZ Fulda (Am Alten Schlachthof 4)
einen Einblick in unsere Arbeit zu erhalten und noch mehr über unsere geplanten Vorhaben zu erfahren. Die genaue Tagesordnung finden Sie
hier.
Die Teilnahme ist kostenfrei, um
Anmeldung wird gebeten.